Der Name Inselidylle Eisvogel hat einen besonderen Hintergrund und spiegelt sich in der pädagogischen Arbeit wieder.
Zum einen möchten wir den Bewohnern und Bewohnerinnen in unserer Einrichtung einen Raum für die Entwicklung und Entfaltung ihrer Persönlichkeit bieten. Dieser Raum ist die Insel und die Idylle ist die ländliche Umgebung mit ihren verschiedenen Facetten, in der sich jeder einzelne nach Bedürfnissen zurückziehen oder beteiligen kann. Die Idylle lenkt von städtischen und negativen Reizen des Alltags ab. Hier stehen die Erlebnisse und der Einklang mit der Natur im Mittelpunkt.
Der Eisvogel mit seinem besonderen Federkleid ist vorwiegend in den Nordstaaten und in den Tropen beheimatet. Doch auch bei uns in Seeben ist er in den Sommermonaten zu finden. Eisvögel haben ein buntes Federkleid. Somit passt er gut zu unseren Bewohnern und Bewohnerinnen. Sie sind verschiedene Persönlichkeiten, mit verschiedenen Charakteren und alle zusammen ergeben eine Gesamtheit, eine Gruppe. Der Eisvogel ist ebenso ein sehr starker und geschickter Vogel. So kann man auch von ihm lernen, in unserer Gesellschaft zurechtzukommen.
Das Haus ist gut in das nachbarschaftliche Umfeld eingegliedert.
Die Gemeinschaftsräume und Einzelzimmer sind über 3 Etagen verteilt und sind von der Größe her sehr geräumig. Die Kinder und Jugendlichen haben die Möglichkeit, sich ihre Zimmer nach ihren Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten.
Zum Team gehören qualifizierte Fachkräfte, Erzieher und Individualpädagogen.
Die MitarbeiterInnen begleiten und strukturieren gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen den Tagesablauf. Dabei fungieren sie immer als Vorbild und Modell. Konfliktlösungsmethoden und Strategien werden von den Erziehern und Pädagogen aufgezeigt und erarbeitet. Sie gehen auf die Bedürfnisse und Sorgen jedes Einzelnen ein und sorgen für eine angenehme Gruppenatmosphäre.
Unsere Einrichtung möchte jungen Menschen eine optimale Entwicklung ermöglichen. Sie sollen ihr eigenverantwortliches Menschsein fühlen und leben können. Dazu sind ein Gespür für den Menschen und die Annahme des ganzen Menschen, so wie er ist, nötig. Zielstellung der Arbeit ist es, den jungen Menschen zu helfen, ein stabiles Selbstvertrauen zu entwickeln. Sie sollen befähigt werden, sich aus Situationen der Unterdrückung zu befreien, damit sie zu eigenständigen Persönlichkeiten heranwachsen und ihre eigene Identität entwickeln können. Die uns anvertrauten jungen Menschen sollen durch erzieherische Arbeit die Möglichkeit haben, am öffentlichen Leben teilzuhaben und die Chance bekommen, ihre Benachteiligung abzubauen. Voraussetzung ist, dass die Mitarbeiter unserer Einrichtung entspannt, selbstverantwortlich und authentisch arbeiten können. Das Handeln der Mitarbeiter/-innen ist geprägt von einer sozialen, ethischen und humanistischen Grundhaltung. Eine wertschätzende und akzeptierende Einstellung zum Menschen in seiner Ganzheit bestimmt den Umgang mit unseren Kindern und Jugendlichen und deren Eltern und Angehörigen. Die Einrichtung betrachtet den jungen Menschen in seiner Wechselbeziehung mit der sozialen Umwelt. Deshalb wird das Tun und Handeln mit seinen Grundsätzen permanent von den Mitarbeitern/-innen auf seine Wirksamkeit überprüft. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Lebensweltnähe, das heißt, das Kind oder den Jugendlichen in seiner Situation zu verstehen, dort anzudocken und zu intervenieren. Dies kann nur durch transparentes Arbeiten mit allen am Fall Beteiligten gelingen. Ein Beschwerdekasten wird den Kindern und Jugendlichen zeigen, dass sie mit Problemen und Beschwerden, aber auch mit Vorschlägen und Ideen nicht zurückhaltend sein müssen. Wir erarbeiten gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und deren Familien persönliche Ziele und Perspektiven. Wir erkennen Stärken und Schwächen und fördern Menschen in ihrer Entwicklung. Enge Zusammenarbeit mit relevanten Personen, Institutionen und Behörden ist für uns unverzichtbar. Die Mitarbeiter sollen durch Fortbildung, Supervision und intensiven Informationsaustausch geschult werden, mit dem Ziel, innovative Potentiale in der sozialen Praxis zu aktivieren.
Das Haus „Inselidylle Eisvogel“ ist für die Aufnahme von Kindern und Jugendlichen beiderlei Geschlechts, in der Regel für das Alter ab 5 Jahre geeignet. Mädchen und Jungen aus sozial benachteiligten Familienverhältnissen, bei denen aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten eine Vermittlung in eine sozialpädagogische Wohngruppe mit qualifizierten Mitarbeiter/-innen indiziert scheint. die Erfahrungen mit dem Leben auf der Straße haben. die Gewalt- oder Missbrauchserfahrungen erleben mussten und sich dringend in eine psychologische Behandlung begeben sollten. die sonst beziehungsunfähig sind und auf der emotionalen Ebene Defizite aufweisen und trotz anderer differenzierter Familienangebote nicht ausreichend gefördert werden können. deren Eltern aufgrund von sozialen Konflikten, Scheidung, Suchtproblemen, längeren Krankheiten nicht genügend erzieherisch auf die Kinder einwirken können. die durch ihre Verhaltensauffälligkeiten und Beeinträchtigungen im sozialen Umfeld starke Konflikte durchstehen müssen und demnach einen intensiven Bedarf an Zuwendung und Vertrauensbasis benötigen. die nach überschaubarer Zeit wieder in die Familie/Pflegefamilie zurückgeführt werden sollen bzw. ein eigenständiges Leben in eigenem Wohnraum führen können. deren Aufenthalt in der Wohngruppe als Klärungsprozess zur Festlegung weiterer geeigneter und notwendiger Hilfen verstanden werden kann. für die eine ruhige, ländliche Umgebung förderlich ist. Junge Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten in verschiedenen Bereichen finden hier Auf-und Annahme. Rechtsgrundlage ist der § 34 KJHG.
Pädagogische Ziele
Ziel unseres pädagogischen Handelns ist es, in einem gemeinsamen Lernprozess, die Entfaltung und Koordination individueller menschlicher Begabungen und Veranlagungen zu ermöglichen und mit den Beeinträchtigungen leben zu lernen, um eine möglichst gute Beziehung zu sich selbst, zu anderen Personen, zur Sach- und Umwelt und zu ideellen Werten zu erreichen.
Unsere Wohngruppe, in der eine familiäre Atmosphäre durch emotionale Geborgenheit, gegenseitigem Vertrauen und individueller Zuwendung vorherrscht, bietet einen konstanten und familiären Rahmen. Neben dem Abbau von Enttäuschung, Misstrauen und damit häufig verbundener Aggressionen sind konkret folgende Ziele für uns wichtig:
Pädagogischer Ansatz
Wertschätzung, Akzeptanz und Annahme des Kindes/Jugendlichen bilden die Grundlage der pädagogischen, betreuenden und anleitenden Arbeit. Die kleine überschaubare Lebensgemeinschaft und wenige Mitarbeiter/-innen bieten einen Rahmen von persönlicher Nähe.
Durch das enge Zusammenleben miteinander werden schon kleinste Entwicklungen von den Betreuern wahrgenommen und den Kindern und Jugendlichen aufgezeigt. Unsere Einrichtung bietet Raum, in dem jedes Mitglied mit seinen Stärken und Schwächen akzeptiert wird. Dadurch hat jeder die Möglichkeit, ohne Angst vor Ablehnung, eigene Fähigkeiten und Stärken zu entwickeln und einzubringen.
Das Zusammenleben basiert auf demokratischen Grundsätzen, Gleichberechtigung und Mitbestimmung, aber auch die Einhaltung und Akzeptanz von Grenzen. Dies wird von den Kindern und Jugendlichen gefordert und erlernt. Sowohl die Kinder und Jugendlichen, als auch die Mitarbeiter/-innen müssen immer wieder Absprachen und Vereinbarungen treffen, die das enge Zusammenleben regeln.
Auch Konflikte, die dabei entstehen, sollen gewaltfrei und auf der Grundlage gegenseitiger Akzeptanz gelöst werden. Bei diesen Aushandlungsprozessen kann es um die gemeinsame Nutzung von Räumen gehen, um Absprachen über Pflichten im Haushalt, aber auch um Suche nach Spiel- und Gesprächspartnern oder das Schaffen eigener Freiräume.
Ressourcenorientierung: Wir gehen in unserem Ansatz stets davon aus, die Stärken des jungen Menschen herauszuarbeiten und zu erweitern. Wir stärken ihn in seinem Selbstwertgefühl, Erfolge aus anderen Zusammenhängen auch auf andere Bereiche zu übertragen, die noch nicht zu den Kompetenzbereichen gehören. Zudem können Ermutigungen und stetige Motivationen leichter angenommen werden.
Unserer Erziehungs-, Bildungs- und Qualifizierungsarbeit unterlegen wir Zielformulierungen, die wir gemeinsam mit dem einzelnen jungen Menschen erarbeiten und aushandeln.
Professionalität: Grundlage einer soliden professionellen Arbeit bilden Mitarbeiter mit einer klaren Handlungsorientierung, Reflexionsvermögen und der Bereitschaft, sich gemäß Bedarf und Problemlagen der jungen Menschen weiter zu qualifizieren.
Weiterhin gehört eine gemeinsame Vorgehensweise des gesamten Teams zu einer professionellen Arbeit. Daneben dürfen Authentizität und Glaubwürdigkeit des einzelnen Mitarbeiters jedoch nicht außer Acht gelassen werden.
Das Leben in der Gruppe soll durch größtmögliche Kontinuität in Versorgung und Zuwendung und ein emotional annehmendes Klima geprägt sein.
Auf der Grundlage klarer Strukturen und innerer Ordnung wird ein pädagogisch konsequentes Vorgehen möglich. So ist ein Rahmen gegeben, in dem sich ein gezielt reflektiertes Gruppenleben entfalten kann.
In der Zusammenarbeit mit den Eltern bringen wir systematische Sichtweisen ein, um die vorhandene Dynamik zu erkennen, zu benennen und Veränderungsmöglichkeiten vorzuschlagen.
Unser Handeln wird davon bestimmt, die von uns betreuten jungen Menschen in die Lage zu versetzen, möglichst umfassend in das gesellschaftliche Leben integriert zu sein. Dies bedeutet in erster Linie, dass ihnen der Zugang zu den vorhandenen Möglichkeiten erschlossen wird.
Dazu gehört für uns die aktive Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der Jugendhilfeeinrichtungen der Bundesländer. Um die Informationen und Anfragen für diese Stelle zu bündeln, stellen wir einen Ansprechpartner zur Verfügung.
Um dieses Ziel erreichen zu können, müssen die jungen Menschen lernen ihre Stärken zu erkennen und zu nutzen. Gemeinsam mit den jungen Menschen werden ihre Stärken herausgearbeitet, beschrieben und Unterstützungsmethoden im konkretisierten Hilfeplan festgehalten.
Sind einem Menschen seine Fähigkeiten und Möglichkeiten bewusst, fällt es ihm häufig nicht mehr so schwer seine Schwächen zu benennen und gemeinsam mit den Betreuern nach Wegen zu suchen, besser mit ihren Schwächen umzugehen. In unserem sozialen Lernfeld lernen die jungen Menschen sich auseinanderzusetzen, sich auszuprobieren und erfahren ihre Wirkung auf andere Menschen. Dadurch steigt ihre Selbstsicherheit und sie sind besser in der Lage, sich mit den Anforderungen ihres Alltags auseinander zu setzen.
Unsere aktuell freien Plätze finden Sie auf Soziales-im-Netz:
http://www.soziales-im-netz.de/profile/Kinderheimat Inselidylle Eisvogel